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Gesundheit
12.11.2025
11.11.2025 16:41 Uhr

Allein leben mit Demenz – geht das?

Heike Gauss
Heike Gauss Bild: zVg.
Heike Gauss schreibt in ihrer Kolumne über Demenz.

Nahezu zwei Drittel aller Menschen mit Demenz werden zuhause von Angehörigen gepflegt, doch das Unterstützungspotenzial der Familie nimmt stetig ab.

Immer mehr Demenzerkrankte leben allein. Mit voranschreitender Erkrankung sind sie zunehmend auf externe Hilfe angewiesen. Diese Unterstützung wird jedoch krankheitsbedingt oft abgelehnt oder nicht aktiv gesucht, was auch das Sozial- und Gesundheitswesen vor grosse Herausforderungen stellt. Interviews mit alleinlebenden Demenzerkrankten ergaben, dass Betroffene in der vertrauten Umgebung verbleiben möchten, selbst wenn die Ehepartnerin oder der Ehepartner verstorben ist und die Kinder weit entfernt leben.

Der bekannte Lebensbereich, die eigenen vier Wände, bieten Geborgenheit und Sicherheit, sind voller Erinnerungen, welche die Vergangenheit lebendig erhalten und die eigene Identität stärken. Ist das Umfeld über die Erkrankung informiert, erleichtert dies den Alltag. 

Punktuelle Einsätze durch Pflege- und Betreuungspersonen können keine dauerhafte Sicherheit gegen Gefühle wie Angst, Traurigkeit, Misstrauen und den sich daraus ergebenden Verhaltensveränderungen bieten.

Auch besteht das Risiko, dass sich die allein lebende Person mangelhaft ernährt, nicht genug trinkt oder vergisst, den Herd auszuschalten und dadurch sich oder andere gefährdet.

Herausforderungen meistern

Allein leben mit Demenz stellt Betroffene und auch ihr Umfeld vor besondere Herausforderungen. Praktische Hilfestellungen, nicht-medikamentöse Therapien und Fachberatung helfen, Risiken zu minimieren und den Verbleib im gewohnten Umfeld länger zu ermöglichen. Aufbau und Koordination eines Helfernetzes sind wesentlich, um alleinlebenden Demenzerkrankte zuhause begleiten zu können. All diese Faktoren schaffen ein Spannungsfeld zwischen Autonomie und Fürsorge – zwischen dem Wunsch, zuhause zu bleiben und dem Risiko eines Heimeintritts. Kontaktieren Sie uns – wir sind für Sie da!

Heike Gauss, Spitäler Schaffhausen