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25.12.2025

Hof-Gezwitscher: Tschüss

Virginia Stoll.
Virginia Stoll. Bild: zVg.
Virginia Stoll verabschiedet sich. 

Liebe Leserschaft, nun heisst es also «Tschüss mitenand» und vielen Dank für Ihre Lese-Treue. Das Schreiben dieser Spalte hat mir immer grosse Freude bereitet, vorallem weil ich ja «kaa Blatt vor’s Muul» nehmen musste. Da sorgte so mancher Seitenhieb nicht nur bei mir, sondern auch bei etlichen Lesern für pure Wohltat. Den perfekten Stoff für meine letzte Kolumne im Schaffhauser Bauer, hat mein «Lieblingsverein» Avenir Suisse mit seiner neusten Glanzidee geliefert. Die Studierten von Avenir Suisse befassen sich aktuell mit der Finanzierung der Bundesausgaben für die militärische Landesverteidigung. Mit Blick auf die angespannte Weltlage, will das Parlament das Armeebudget bis 2032 auf 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts erhöhen. Im Vergleich zu den heutigen Ausgaben von 6,3 Milliarden Franken, ergibt sich ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von rund 5 Milliarden Franken im Jahr 2035. Doch woher die Kraft, denn gemäss Finanzplan bis 2029 wächst die Wirtschaft bis dahin um rund 8 Prozent, die Bundesausgaben aber um mehr als 18 Prozent. Naheliegend wäre eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, doch diesen Notnagel bekäme die ganz Bevölkerung zu spüren. Avenir Suisse präsentiert nun die Lösung mit dem Namen «Friedensdividende», die als wirksamer finanzpolitischer Hebel Abhilfe schaffen soll. Kurz und verständlich erklärt heisst das: liebe Babyboomer, von wegen Rente mit 65, jetzt wird gearbeitet bis mindestens 67,5 Jahre oder lieber mehr. Es sei ja nicht so, dass diese Generation nichts geleistet hätte, aber es seien halt einfach zu viele, die jetzt einfach so in den Tag hineinleben und der heutigen Jungend könne man diese Last nicht aufbürden. Läck mir, da steigt mein Adrenalinspiegel ins unermessliche. Wer hat denn den heutigen Wohlstand erschaffen, liebe Avenir Suisse-ler? Es waren die Babyboomer, die ein ganzes Arbeitsleben 100 Prozent geschafft haben mit höchstens 4 Wochen Ferien. Von wegen Work Life Balance, Homeoffice, 5 – 6 Wochen Ferien und 100 Prozent Lohn für 80 Prozent Leistung oder weniger. Es ist ja nicht so, dass die Alten nichts mehr tun wollen, aber nur mit gleich langen Spiessen, wie wir sie hatten. Also liebe Jugend: «a d’Säck und Schaffe». Und nun wünsche ich Ihnen allen ä gfreuti Adventszyt und macheds guet.

Schaffhausen24, Originalmeldung Virginia Stoll
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