Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Region
23.11.2025

Nikita Teil 2: Der kleine Stier wächst heran

Scheu ist der kleine Nikita nicht. Eher neugierig und abenteuerlustig.
Scheu ist der kleine Nikita nicht. Eher neugierig und abenteuerlustig. Bild: zVg.
Der kleine Nikita ist schon fast zwei Monate alt. Aus der Abkalbebox ist er in den grossen Kälberstall gezogen. Dort lebt er nun mit zehn anderen Kälbern.

Nikita, das Stierkalb, ist bereits über einen Monat auf der Welt. Als er zehn Tage alt war, zog er aus seiner Box in den grossen Kälberstall. Ein offener Stall mit viel frischer Luft, Weidezugang, Unterstand und reichlich Platz zum Toben und Erkunden. Dort lebt er nun mit zehn anderen Kälbern.

Das Gras findet er allerdings noch nicht besonders spannend, und auch das Heu benötigt er derzeit kaum. Dafür liebt er seine tägliche Milch, die er über einen Sauger direkt vom Milchautomaten trinken kann.

Der Milchautomat – beliebt bei allen

Mit seinem Halsband, das mit einem Sender ausgestattet ist, geht Nikita vor den Sauger. Erkennt das System, dass er noch Milchmenge übrig hat, fliesst frische Milch. Zurzeit darf er zehn Liter pro Tag trinken, verteilt auf bis zu vier Portionen. Je mehr Heu und Gras er frisst, desto weniger Milch benötigt er. Die tägliche Milchmenge wird dann schrittweise reduziert. Der Milchsauger ist bei den Kälbern sehr beliebt – oft bildet sich eine kleine Schlange, manchmal sogar ein regelrechter Stau. Wenn Nikita nicht gerade trinkt, rennt er vergnügt im Stall herum, hält ein kurzes Schläfchen oder spielt mit seinen Kameraden. Einer oder Eine ist immer zu einem kleinen Schabernack bereit.

Ein notwendiger Eingriff

Vor Kurzem wurde Nikita unter Betäubung kastriert. Dieser Eingriff ist auf Biobetrieben üblich. Sobald er rund 200 Kilogramm wiegt, wird er auf einen Weidebetrieb verkauft, wo er das ganze Jahr draussen lebt und ausschliesslich Gras frisst. Diese Form der Fütterung nennt man extensiv. Kastrierte Tiere nehmen auch bei extensiver Fütterung gut zu. Unkastrierte Munis haben hingegen einen hohen Hormonspiegel, was zu gefährlichen Situationen für Mensch und Tier führen kann. Nach der Kastration sind die Tiere ruhiger, friedlicher und leichter im Umgang.

Die kritische Zeit nach der Geburt

Nikita ist ein gesunder kleiner Kerl und hat die heikle Anfangszeit gut überstanden. Viele Kälber bekommen etwa zehn Tage nach der Geburt gesundheitliche Probleme: Dann verliert die Biestmilch ihre schützende Wirkung, der Magen verändert sich, und Durchfall oder Lungenentzündungen können auftreten. Beides kann für junge Kälber lebensbedrohlich sein. Der Landwirt beobachtet seine Tiere deshalb sehr genau: Rennen sie herum? Trinken sie genug? Wie klar sind ihre Augen? Bei kleinsten Veränderungen ist rasches Eingreifen nötig. Homöopathische Mittel, aber auch Medikamente, helfen dann, die Jungtiere zu stabilisieren.

Nikita ist einer der Grösseren

Bei Nikita läuft alles rund. Er entwickelt sich prächtig und gehört inzwischen zu den grösseren Kälbern in seiner Herde.

Wer sehen möchte, wie Nikita lebt, findet Videos von ihm und seiner «Gang» auf unserem Instagram-Kanal.

Schaffhausen24, Originalmeldung Schaffhauser Bauern
Demnächst