Der letzte First Friday des Jahres hätte kaum stimmungsvoller sein können: Auf dem Herrenacker zogen Kinder und Erwachsene geduldig ihre Kerzen, der Samichlaus stattete einen Besuch ab, und zwischen den Gassen sorgten Konzerte und kleine Aktionen für ein festliches Ambiente. Die Altstadt leuchtete nicht nur wegen der Lichter, sondern auch dank der vielen Besucherinnen und Besucher, die sich noch einmal von der Vielfalt der Schaffhauser Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Kulturorte überraschen liessen. Für die teilnehmenden Betriebe war der Anlass der letzte grosse Auftritt vor der Winterpause und für die Organisatoren ein Moment des Rückblicks. Lukas Ottiger, City-Manager und Mitinitiant des First Friday, zeigt sich erfreut. Im Gespräch mit dem «Bock» blickt er auf das zweite Jahr des Anlasses zurück und ordnet ein, was gelungen ist und wo noch Potenzial liegt.
Bock: Herr Ottiger, wie blicken Sie auf das zweite Jahr des First Fridays in Schaffhausen zurück?
Lukas Ottiger: Sehr zufrieden. Der First Friday hat sich mittlerweile in der Region Schaffhausen etabliert. Für viele Besucherinnen und Besucher ist es zur Routine geworden, sich den ersten Freitag im Monat freizuhalten, um in die Altstadt zu kommen und zu erleben, was die Geschäfte sich für diesen Monat ausgedacht haben. Der First Friday ist zudem viel mehr als nur der einzelne Abend. Dazwischen können die Geschäfte über die vergangenen und kommenden Aktivitäten berichten und dazu ihre eigene Geschichte erzählen.
Durch den First Friday soll unter anderem die Stadt Schaffhausen belebter werden. Ist Ihnen das Ihrer Meinung nach gelungen?
Ottiger: Ich würde schon sagen, die Stadt ist belebter und das vielfältige Angebot wird stärker wahrgenommen. Wir bekommen oft Rückmeldungen, dass Besucherinnen und Besucher neue Läden und Angebote entdecken, von denen sie zuvor gar nichts wussten.
Und wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?
Ottiger: First Friday dürfte sich noch mehr in die Seitengassen ausbreiten. Zwar hat sich die Situation in den letzten Monaten deutlich verbessert und die Geschäfte investieren zunehmend und machen mit eigenen Aktionen auf sich aufmerksam, wie etwa der Flohmarkt in der Stadthausgasse. Dennoch möchten wir künftig verstärkt darauf hinweisen, dass nicht nur in den Hauptgassen wie der Vordergasse, sondern auch in den Seitengassen viel Spannendes zu entdecken ist.
Gibt es einen First Friday, der Ihnen dieses Jahr besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ottiger: Jeder First Friday ist einzigartig. Besonders gern erinnere ich mich aber an den Anlass im September mit der Modenschau. Es war beeindruckend zu sehen, wie unkompliziert die Zusammenarbeit zwischen den Geschäften funktionierte und wie sie gemeinsam etwas auf die Beine gestellt haben. Wir waren lediglich die Ermöglicher dafür. Trotz des schlechten Wetters versammelten sich am Abend unzählige Besucherinnen und Besucher auf dem Fronwagplatz, um die Modenschau zu sehen. Zudem freut es mich sehr, dass die Events stets friedlich abliefen. Es gab nur sehr wenige Beschwerden von Anwohnenden. Dieses grosse Miteinander ist für mich das eigentliche Highlight. Hinter dem First Friday stehen die Geschäfte und Institutionen, die den Anlass prägen, wir sind nur die verbindende Stelle dazwischen. Gerade dieses gemeinsame Engagement macht den First Friday so besonders.
Und im nächsten Jahr – wird es den First Friday wieder geben?
Ottiger: Ja, auch im nächsten Jahr wird es den First Friday geben.
Aktuell sind wir noch auf der Suche nach Sponsoren. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir erneut auch eine ausreichende finanzielle Unterstützung erhalten. Etwas wird jedoch nächstes Jahr anders sein: Der Start findet nicht wie gewohnt am ersten Freitag statt, sondern am letzten Freitag im März – am 27. März. Das liegt an den Feiertagen. Auch im Mai wird der First Friday ausnahmsweise nicht am ersten, sondern am 8. Mai stattfinden.