Am vergangenen Freitagabend versammelten sich über 60 Aktionärinnen und Aktionäre der Kadetten Handball AG zur 20. Generalversammlung (GV) im Meetingpoint auf dem Herrenacker in Schaffhausen. Der Abend brachte einige Überraschungen mit sich: Präsident Giorgio Behr war nicht anwesend und so führte Vizepräsident Mark Amstutz durch den Abend. «Es ist das erste Mal, dass unser Präsident, der sich seit 30 Jahren für den Handballsport einsetzt, nicht an der GV dabei ist», so Mark Amstutz, der sich erfreut über die einstimmige Annahme aller Vorlagen zeigte. Einer der wichtigsten Entscheide war die Kapitalerhöhung, die mit einer Statutenänderung einhergeht. «So können wir die Liquidität der Handball AG weiterhin sicherstellen», führte der Vizepräsident aus. Nach dem offiziellen Teil erwartete die Gäste ein feines Menü mit dem traditionellen Hackbraten und Herdöpfelstock. Der Abend war gefüllt von guter Stimmung und spannenden Gesprächen. «Ich freue mich über die hohe Beteiligung aller Altersgruppen.»
Murat Yakin im Gespräch
Als Spezialgast stellte sich dieses Jahr Murat Yakin, Trainer der Schweizer Fussballnationalmannschaft, den Fragen von Verwaltungsratsmitglied Martin Schläpfer. «Ich bin diese Woche bereits zum zweiten Mal in Schaffhausen», so Murat Yakin, der am Mittwoch den Match des FCS gegen Luzern verfolgt hatte. Auf die Frage, warum er den FCS jeweils nach zwei Jahren verlassen hat und doch wieder zurückkam, antwortet der ehemalige Fussballprofi nur: «Ich habe ja alles richtig gemacht – denn jetzt bin ich Nati-Trainer.» Seine Stationen in Schaffhausen bezeichnet er gar als Sprungbrett in seiner Karriere. Woher sein Flair für Business komme, fragte Martin Schläpfer den Nati-Trainer. «Wer Erfolg will, geht den unangenehmen Weg», so Murat Yakin, der mit sieben Geschwistern aufwuchs. Auf dem Platz als Trainer sei er streng und könne knallhart durchgreifen. «Aber nach Spielende bin ich der netteste Typ.» Talent und Ehrgeiz sieht Murat Yakin als sehr wichtige Faktoren zum Erfolg. Interessiert verfolgten die Anwesenden auch die Ausführungen des Nati-Trainers über die Zukunft des Schweizer Fussballs sowie die aktuelle Ausgangslage der Nati: wie er mit Spielern kommuniziert, sie versucht in ihren Stärken zu fördern und die Schwächen gezielt anzugehen. «Wir spielen auf einem guten Niveau und sind vor allem offensiv sehr dominant.» Gegen Italien am 12. November wird es für ihn sozusagen ein Mini-Finale sein. «Mit dem grossen Ziel Katar vor Augen.»
Abschliessend sprach Martin Schläpfer den Fussballtrainer auf seinen Bezug zum Handball an. «Es ist ein faszinierender und harter Sport», so Murat Yakin. Besonders Respekt habe er vor den vielen schnellen Verletzungen sowie der Leistung des Goalies. «Und ausserdem sind ehemalige Handballer sehr gute Unternehmer», ergänzt er.