Wer eine gemütliche Bar in der Schaffhauser Unterstadt sucht, kommt kaum an der Bar No°13 vorbei: die hölzernen Tische und abgestimmten Dekorationen wirken einladend, die Getränkekarte sowie die Musik sind hip und modern. Das Gesicht hinter dem Konzept: Karin Stoll. Die 43-jährige Gastronomin und Eventplanerin hat in Schaffhausen schon viel geschaffen. Nach dem Erfolg des Glühweinschiffs ist sie neu auch Gastgeberin eines Airbnbs – direkt über der Bar No°13. Und wie sich im Interview herausstellt, will Karin Stoll auch in Zukunft etwas in Schaffhausen bewegen: «Stillstand ist der Tod, es lohnt sich immer wieder zu investieren.»
Gearbeitet auf der ganzen Welt
Aufgewachsen ist Karin Stoll im deutschen Stühlingen. Während ihrer Schulzeit und der anschliessenden kaufmännischen Ausbildung zur Verwaltungsfachfrau wohnte sie zwischenzeitlich in Konstanz und Karlsruhe. Hinter dem Bartresen stand Karin Stoll bereits als 16-Jährige: «Der Bürojob erfüllte mich nicht. Praktisch statt theoretisch war stets mein Credo.» Den definitiven Einstieg in die Gastronomie fand sie in Uhwiesen und Schleitheim im Restaurant der Eltern des Schaffhauser Gastronomen Bruno Meier: «Ob spülen, Brot backen oder in der Küche helfen – es machte mir von Anfang an Freude.»
Später arbeitete Karin Stoll mehrere Jahre in einem Biker Pub der Hells Angels. «Das war eine besonders taffe Zeit», erinnert sich die 43-Jährige. Danach folgten Einsätze in Pubs und Bars rund um die Welt: von einem Jahr als Au-Pair in Amerika über ein Jahr in Australien bis zu einem halben Jahr in Thailand. «Ich reiste viel. Und wenn ich wieder Geld brauchte, suchte ich – dort, wo ich gerade war – einen Job. Das ist der Vorteil in der Gastronomie.»
Zurück in Schaffhausen war Karin Stoll fünf Jahre lang im Cuba Club angestellt, bevor sie für einen Job als Chef de Bar in ein Restaurant nach Zürich wechselte. Anschliessend arbeitete sie zehn Jahre lang im Güterhof. «Als dann die SV Group übernahm, ging ich», erinnert sich Karin Stoll. Sie sei nie ein Fan von Konzernen gewesen.
In zwei Monaten umgebaut
Ob es ein Zufall gewesen ist oder nicht – gerade zu dieser Zeit wurde in der Unterstadt ein Lokal (ehemals Abaco) frei: «Der ehemalige Inhaber, Freddy Schlumpf, meinte, ich solle es einfach mal versuchen.» Das war im Dezember 2017. Kurz darauf – am 7. Januar 2018 – fand die Schlüsselübergabe statt. Und bereits am 9. März vor nun rund vier Jahren feierte die Bar No°13 offizielle Eröffnung. «Ich startete völlig konzeptlos. Ich wusste nicht, was mich erwartet.» Das Bewundernswerte daran: Es hat von Anfang an funktioniert.
Der Hauch von verschiedenen Ländern sei sicher etwas, das die Bar No°13 besonders macht. «Durch die vielen Reisen bin ich wohl sehr weltoffen geworden. Das wichtigste ist, dass sich die Leute in meiner Bar wohlfühlen», so die Gastronomin. Doch wesentlich zum Erfolg beitragen würden ihre langjährigen Mitarbeitenden: «Ohne sie wäre ich nichts. Wenn ich loyal mit ihnen bin, sind sie auch loyal mit mir.»