Schnell und frisch – Roland Bosshards Beschreibung für ein perfektes Mittagessen. Seit 2015 arbeitet er als Koch in der «Hopfenstube» auf dem Herrenacker in Schaffhausen. 2017 übernahm er die Pacht. Bei ihm bekommt man herzhafte Gerichte, teils auch mit thailändischen Komponenten, über Mittag aufgetischt. Selbst ist er kein grosser Fan des Mittagsservices. Dieser sei nämlich kein Einnahmegarant. «Es ist nie sicher, ob am Schluss tatsächlich genügend Leute auftauchen und sich der Aufwand lohnt», so der Beizer. «Am Abend ist das weniger der Fall.» Zeit spiele ebenfalls eine wichtige Rolle über Mittag. «Der Grossteil meiner Kundschaft muss danach gleich wieder zur Arbeit», sagt Roland Bosshard. «Da darf das Essen nicht erst um 12.45 Uhr auf dem Tisch stehen.» Es gilt abzuschätzen, welche Besucher:innen etwas mehr Zeit zur Verfügung haben. «Zum Glück kenne ich meine Gäste alle sehr gut.»
Ein Geben und Nehmen
Neben der Kirche St. Johann in Schaffhausen steht neu ein kleines Holzhüttchen. «essKultur» – Name und Konzept in einem des dort seit Kurzem beherbergten Restaurants. Normalerweise sind die Betreiber:innen an der Stadthausgasse 18 einquartiert. Aufgrund der dort einhergehenden Grossbaustelle sind sie noch bis zum 2. September an der Vordergasse tätig. Ihre Menus nehmen einen mit in die Türkei, nach Sri Lanka, Syrien oder in den Iran. Gekocht wird im Restaurant primär von Menschen, welche in die Schweiz migriert sind. «Wir bieten diesen Personen hier eine erste Anstellungsmöglichkeit», erklärt Leiter der «essKultur», Mirko Sauter. «Währenddem sie uns ihre Kultur, durch das Kochen von typischen Gerichten aus ihrer Heimat näherbringen.» In erster Linie geht es den Betreiber:innen um das Erschaffen von integrativen Arbeitsplätzen. Des Weiteren wollen sie möglichst immer Lebensmittelanbieter aus der Region berücksichtigen. So stammen zum Beispiel 90 Prozent ihrer verwendeten Produkte für den Feierabend-Apéro aus einem Umkreis von 20 Kilometern.
Mit Blick auf den Rhein
Mehr als sieben Jahre lang wurde im Fischerhäuserquartier nichts mehr ausgeschenkt. Nun eröffnete vergangene Woche das «Café am Rheinquai» in den ehemaligen Räumlichkeiten der «Fischerzunft». Von Mittwoch bis Freitag gibt es jeweils ein anderes Tellergericht für hungrige Besuchende zur Verköstigung. Samstags und sonntags steht ein grosses Frühstücksangebot bereit, welches sich bis in den Nachmittag zieht. Quintessenz bei der Gestaltung der Menus im Gastrobetrieb am Rhein: einfach, regional und vegetarisch. Zubereitet wird alles von einem kleinen Team rund um das Ehepaar Christina Rütimann und Ion Karagounis. Das Wirtepaar arbeitet bei der Anstellung seiner Mitarbeitenden mit der Organisation «mitschaffen.ch» zusammen. Diese ist spezialisiert auf die Arbeitsvermittlung von Personen mit Handicaps. «Uns ist es wichtig, dass auch diese Menschen eine Chance erhalten», sagt Ion Karagounis. «Zudem legen wir viel Wert darauf, dass möglichst viele unserer Produkte im Haus hergestellt werden.» Darunter fällt eine Auswahl an selbstgemachten Kuchen sowie Apéro-Häppchen. «En Guete!»