«Es fühlt sich fast ein bisschen an wie Ostereiersuchen», sagt Beatrice Kramer über die Zeit Anfang Herbst. Dann geht sie in den Gummistiefeln über ihr Kürbisfeld zwischen Buchthalen und Büsingen und schaut unter die grossen Blätter. «Gerade bei den Zierkürbissen denke ich manchmal schon: Was ist denn das wieder für einer?»
Seit rund fünf Jahren kultiviert sie Kürbisse. Anfangs nur an einer kleinen Ecke auf dem Blumenfeld; weil die Nachfrage so gross war, inzwischen auf 25 Aren. «Früher kamen die Leute Blumen schneiden und nahmen dann noch einen Kürbis mit. Inzwischen kommen sie extra wegen der Kürbisse.»
Denn das sogenannte Fruchtgemüse kann weit mehr, als im Suppentopf landen. Beatrice Kramer macht daraus Kuchen oder Gnocchi, schnibbelt ihn statt Kartoffeln in die Älplermagronen, schneidet ihn in Scheiben für den Grill und schmückt damit Haus und Hof. «Diese Farbenpracht ist einfach wunderschön und hält bis in den Advent.» Erst wenn es draussen gefriert, müsse man die Kürbisse reinnehmen.
Das Dekorieren liegt der gelernten Floristin ohnehin. Darum probiert sie bei den Zierkürbissen gerne jedes Jahr etwas Neues aus. Dann blättert sie einen dicken Bestellkatalog durch und wählt daraus die unterschiedlichsten Samen aus. «Ich schaue einfach, was mir gefällt, und hoffe, die Kunden sehen das genauso.»
Bei den Speisekürbissen setzt sie auf Klassiker wie den Orangen Knirps oder den Butternusskürbis, aber auch auf speziellere Sorten wie den japanischen Tetsukabuto, aussen dunkelgrün und innen leuchtend orange, oder den silbergrauen Jarrahdale und den schlangenförmigen Tromba d'Albenga. Alles in allem hat sie rund ein Dutzend verschiedene Sorten im Angebot.