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Schaffhausen
23.09.2025

Mein Blick aus dem Fenster in die Altstadt

Simon Stocker (Ständerat, SP) schreibt in regelmässigen Abständen eine Politik-Kolumne im «Bock».
Simon Stocker (Ständerat, SP) schreibt in regelmässigen Abständen eine Politik-Kolumne im «Bock». Bild: zVg.
Eine Kolumne von Simon Stocker.

Ich habe bekanntlich das Glück, wieder mehr Zeit zu haben. Zeit für meine Familie und Freunde. Zeit für mein unternehmerisches Wirken. Zeit für Projekte rund um ältere Menschen und die Gesundheitsversorgung. Und auch wieder mehr Zeit für Gedanken zur Stadtentwicklung.

Seit über zwanzig Jahren lebe ich in der Altstadt. Ich verfolge ihre Entwicklung deshalb hautnah. Die Altstadt ist nicht nur mein Wohnort. Sie ist auch Einkaufszentrum und Begegnungsort. Sie ist Bühne für Wirtschaft, Politik und Kultur. Sie lebt von diesem Zusammenspiel der unterschiedlichsten Akteure.

Die Herausforderungen in der Altstadt

Doch es gibt Herausforderungen. Die vielen Baustellen sind eine Belastung. Kein schöner Anblick, wenn gleich mehrere Strassen gleichzeitig aufgerissen sind. Dazwischen kreisen Autos auf der Suche nach einem Parkplatz. Auch das Einkaufsverhalten verändert sich. Immer mehr Menschen bestellen online. Die Geschäfte in der Altstadt spüren das deutlich. Die Frage ist also: Wie können wir die Altstadt stärken? Als Ort des Einkaufens. Und als Ort der Begegnung.

Die Möglichkeiten

Ein paar Gedanken dazu: Das Familienzentrum und das Manor-Restaurant gehören zu den kinderfreundlichsten Orten in der Altstadt. Doch da wäre noch viel mehr möglich. Ein Indoor-Spielplatz mitten in der Altstadt wäre ein Magnet für Familien und ein Gewinn fürs Gewerbe.

Dann gibt es die Bewerbung als Kulturhauptstadt Schweiz. Eine riesige Chance für Kulturschaffende, Wirtschaft und Tourismus. Sie könnte Innovationen auslösen, die weit über das Projekt hinaus wirken.

Lösungen statt Ideologie 

Auch die Infrastruktur braucht mehr Koordination. Verschiedene Baustellen dürfen nicht gleichzeitig ohne Rücksicht geplant werden. Wer hier lebt oder arbeitet, weiss, wie mühsam das ist. Beim Verkehr braucht es Lösungen statt Ideologie. Fussgänger, Velos, Autos und der öffentliche Verkehr sollen nebeneinander Platz finden.

Innovation ist gefragt

Klagen allein hilft nicht. Auch das Gewerbe steht in der Verantwortung. Innovation ist gefragt. Politik muss koordinieren. Und wir brauchen wieder ein echtes Miteinander. Früher gab es Kommissionen und Arbeitsgruppen zu Themen in der Altstadt. Oft wurde heftig diskutiert. Am Schluss aber entstanden tragfähige Kompromisse. Genau dieses Zusammenspiel brauchen wir wieder. Kooperation führt weiter als Vorwürfe.

Schaffhausen24, Originalmeldung Simon Stocker