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Kanton
29.10.2025

Hof-Gezwitscher: Rösti

Virginia Stoll.
Virginia Stoll. Bild: zVg.
Eine Kolumne von Virginia Stoll.

Egal ob sie liebe Leserinnen und Leser jetzt an unseren Bundesrat oder an das Härdöpfelgericht denken, ich liebe beides. Beim Bundesrat muss ich es natürlich etwas Präzisieren, nicht dass es zu einer Schlagzeile kommt, die da heisst: «Bauernsekretärin liebt Bundesrat». Albert Rösti schätze ich ausserordentlich, er ist (m)ein Bundesrat, der Bodenhaftung hat und seine Vorschläge basieren auf Umsetzbarkeit / Anwenderfreundlichkeit, sprich Praxis vor Amtsstuben-Luftschlösser.

Doch nun zum Härdöpfelgericht, beziehungsweise zur diesjährigen Härdöpfelernte. Man darf von einer sehr guten Ernte sprechen, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Die Pflanzung im Frühling konnte unter idealen Bedingungen erfolgen. Zwar litten die Knollen während der Trocken- und Hitzeperiode bis Mitte Juni, doch der regenreiche Juli bescherte ihnen die nötige Erholung. Auch der Schädlings- und Krankheitsbefall hielt sich in Grenzen und so rechnet man laut Branchenorganisation Swisspatat mit Erträgen, die bei den konventionellen Härdöpfel voraussichtlich 17 Prozent über dem Mittel der letzten fünf Jahre und bei den Bio-Härdöpel bei + 35 Prozent liegen. Wobei der Bio-Anbau mit einem Minus von 70 ha im Vergleich zu 2024, rückläufig ist. Interessant ist auch, dass festkochende Speisesorten tendenziell weniger angebaut wurden, während die Anbauflächen für Frites, Chips und mehligkochende Speisekartoffeln gestiegen sind. Wie mir ein Härdöpfelpuur aus dem Chläggi berichtete war der Stärkegehalt bei der älteren Sorte Agria eher ungenügend, bei der neueren Sorte Fontane (Frites-Sorte) jedoch ideal. Wer jetzt denkt, dass man einfach die «richtige» Sorte im Frühling in den Boden drücken und im Herbst in Hülle und Fülle aus dem Boden holen kann, der irrt gewaltig. Dazwischen braucht es einen äusserst aufmerksamen und engagierten Einsatz der Schweizer Kartoffelproduzentinnen und -produzenten. Es ist auch hier wie bei jedem Pflänzli, der Erzeuger / Produzent begleitet dieses von der Aussaat bis zur Ernte und so freuen sich die Schweizer Härdöpfelpuure, wenn ihnen die nächste Rösti, die Pommes, der Härdöpfelstock oder die Gschwellti, genussvolle Momente bereiten. Härdöpfel machen übrigens nicht «dumm und treu» sondern «gsund und stark», en Guete.

Schaffhausen24, Originalmeldung Virginia Stoll
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