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Gesellschaft
07.11.2025

Von Frauen, für Frauen 

Von Anfang an herrschte eine energiegeladene, mitreissende Stimmung.
Von Anfang an herrschte eine energiegeladene, mitreissende Stimmung. Bild: Gabriela Buff
Am 31. Oktober fand im Haberhaus Keller zum zweiten Mal das beliebte Event «Frau geht tanzen» statt. Es war ein lustiger Abend mit einer ganz besonderen, herzlichen Atmosphäre, bei dem Frauen jeden Alters gemeinsam feierten. Mitorganisatorin Marei Bollinger hat sich über die Entstehung, die Idee und die Motivation hinter dem erfolgreichen Anlass geäussert.

Am vergangenen Freitag haben sich Frauen im besten Alter – wie auf den Werbeplakaten zu sehen – zwischen 18 und 88 Jahren im Haberhaus Keller getroffen, um das Tanzbein zu schwingen. «Frau geht tanzen» fand zum zweiten Mal statt und war auch dieses Mal restlos ausverkauft. Die Veranstaltung ist aus der Idee entstanden, mehr Menschen auf den Haberhaus Keller aufmerksam zu machen. Die Organisatorinnen Marei Bollinger, Anne Seiterle und Sonia Wanner stiessen damals auf die Bewegung «Mamagehttanzen», die seit 2023 Frauendiscos in der Schweiz und im Ausland organisiert. «So etwas gab es in Schaffhausen nicht. Wir haben aber beschlossen, ein eigenes Format auf die Beine zu stellen.» Und so kam es im Januar 2025 zur ersten Ausgabe von «Frau geht tanzen». Marei Bollinger sieht den Anlass als Kraftquelle: «So viele aufgestellte Frauen! Ich fühle mich da richtig, genau so, wie ich bin. Ich muss niemandem gefallen, niemand muss mir gefallen, die ganze Beobachterei der gemischten Disco fällt weg. Es ist eine Art Safe Space.» Zu den Stärken des Abends zählt auch, dass der Raum nie überfüllt wird und die Veranstaltung von 19 bis 23 Uhr stattfindet. «Es muss nicht zwingend so sein, aber oft müssen Familienfrauen auch am Wochenende sehr früh aufstehen und den Alltag mit Kindern stemmen», erklärt Marei Bollinger. «Ausserdem sind die Älteren gegen Mitternacht reif fürs Kissen», fügt sie schmunzelnd hinzu. Doch auch jüngere Generationen haben sich positiv geäussert: «Letztes Mal hat mir eine junge Frau gesagt, die Uhrzeiten seien das Beste an dieser Disco. Offenbar ist auch das ein Bedürfnis», so Bollinger. Bis 24 Uhr kann man den Abend im Keller bei Kerzenschein und entspannter Snack-Atmosphäre ausklingen lassen. Über den Vorwurf, Männer mit einer solchen Veranstaltung auszugrenzen, hat sich die Organisatorin ebenfalls geäussert: «Das tut mir leid, denn es ist ein unangenehmes Gefühl, das ich auch kenne. Ich kann nur unsere Motivation erklären: Wir machen das für die Frauen und nicht gegen die Männer. Im besten Fall können sich die Männer freuen, wenn ihre Frauen glücklich und gestärkt von einem tollen Event nach Hause kommen.» Konkrete Pläne für eine Erweiterung stehen für die Zukunft noch nicht im Raum, doch der Bedarf für weitere Auflagen von «Frau geht tanzen» ist spürbar. Die dritte Frauendisco findet am 16. Januar 2026 statt, Tickets sind bereits sehr begehrt. «Wir machen weiter, so lange wir möchten. Wenn weitere Frauen in der Organisation mitmachen wollen, freut uns das.»

  • Marie-Philippe fühlte sich beim Frauentanz richtig wohl und konnte ihre besten Tanzmoves zeigen. Sie meinte: «We are a team!» Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Mitorganisatorin Marei Bollinger freute sich auf eine weitere gut besuchte Veranstaltung. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Barbara Straka, auch «Sol B» genannt, sorgte für hervorragende Partystimmung. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Von 19 bis 23 Uhr verwandelte sich der Haberhaus Keller in eine stimmungsvolle Tanzfläche. Bild: Gabriela Buff
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  • Als zweite DJ des Abends war Sonia Wanner, Künstlername Sonix, an der Reihe. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Sybille, Nicole (v.l.), Sabrina und Rosi verbrachten den gesamten Abend tanzend vor dem DJ-Pult. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Ab 22 Uhr bis zum letzten Song war DJ Siecool am DJ-Pult. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Donata Lovallo genoss den Abend mit ihrer Freundin Angelica Sette. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Nach 23 Uhr gingen die Lichter an, doch viele blieben zum Plaudern, darunter Lea Kessler und Leonie Stump (v.l.). Bild: Ginevra Lo Piccolo
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Ginevra Lo Piccolo, Schaffhausen24