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Gesellschaft
11.11.2025
11.11.2025 17:25 Uhr

Heute fängt die Fastnacht an

Iren Eichenberger
Iren Eichenberger Bild: zVg.
Iren Eichenberger schreibt in ihrer Kolumne über die Fasnacht, das Jugendwart oder das aktuelle Geschehen.

Heute am 11. 11. Um punkt 11 Uhr 11 startet die Fastnacht ins Jahr 2026. «Das crazy»

heisst so etwas mit dem neuen Jugendwort und ein Glückspilz ist, wer heute diese Kolumne schreiben darf. Passend zum Datum kann er/sie denen da oben ihren ganzen Mist und alle Lächerlichkeiten unter die Nase reiben, die sie und ihre Horden von Experten in den letzten Monaten auf uns losgelassen haben.

Die Aufreger sind zahlreich:  Spekulationen statt Fakten zur AHV-Altersabstimmung, Fiasko mit dem F‑35, in unserer Stadt schön gezeichnete Schaubilder, die jeden Engpass zur glamourösen Avenue aufpeppen, und national grosses Staugejammer, wenn sie Unsummen für noch mehr Strassen wollen. Aber auch grossmäulige Besserwisserei, was Frau Karin Keller-Sutter doch hätte anders machen müssen, gehört dazu … und endlich die jüngste Rüpelhaftigkeit von einer Politologin, die lauthals verkündet, die Demokratie würde besser, wenn man nur den Alten Ü65 das Stimmrecht wegnähme.

Ein Sturm der Entrüstung fegte durch die Medien, und selbst die Jungparteien finden «das nicht crazy», weil Ausschluss, welcher Gruppe auch immer, die Demokratie in jedem Fall ärmer macht. So klug!

Alles wahr, lauter Reizthemen auf dem Präsentierteller. Nur dumm, dass sie alle, kaum geboren, von einem wachen Publikum längst gecancelt, zerfetzt und im Rhein ersäuft worden sind. Es bleibt kein Satz, der nicht schon geschrieben wäre, kein unverbrauchtes Wort, um denen gehörig die Meinung zu sagen. Wer es trotzdem versucht, gerät in den Verdacht des KI-Klau.

Will heissen, er hat sich bei fremdproduzierten Texten bedient, die ihm ein williger Chatbot gratis und franko zur Verfügung stellte. «Abgreifen» heisst das neue Delikt, wahrlich ein schändliches Vergehen. Aber Vorsicht, es kann auch schiefgehen, wenn die KI den Sinn von Wörtern nicht erkennt und damit wild Begriffe oder Aussagen bastelt. So las ich neulich, Bundesrat Rösti wolle nicht den Erklärbären geben, wenn er dem Ausland kostentreibende Sicherheitsmassnahmen im Schienenverkehr erläutern (wohl eher aufbrummen) müsse … Erklärbär?

Tatsächlich, den gibt es, sagt Google. Das sei ein Umstandskrämer, ein mühsam schleppend erklärender Mensch. Dann soll mir doch der Erklärbär bitte erklären, mit welchem Recht er uns die vom Volk abgeschmetterten Autobahnausbauprojekte jetzt doch aufbrummen will.

Und lässt er nicht ab von seinem Bärengebaren, müssen wir diesen grimmigen Bären in unserem Land vergrämen und ihn zurück ins karge Gebirge jenseits der Grenze vertreiben. Hütet Euch!

Iren Eichenberger