Bereits als Teenager entdeckte Matthias Wipf sein Interesse am Journalismus. «Mich haben schon immer Menschen und ihre Geschichten interessiert, nachzugrübeln und etwas Neues herauszufinden, bereitet mir bis heute grosse Freude», erklärt Matthias Wipf. Seine ersten Erfahrungen im Journalismus hat er bei den Schaffhauser Nachrichten machen dürfen. «Ich war vorwiegend als Sportreporter im Einsatz, habe über das regionale Geschehen in Schaffhausen geschrieben, durfte aber auch an Weltmeisterschaften oder Europacupspiele ins Ausland», schwärmt er. «Meine Mutter meinte jeweils scherzhaft, ich solle mir gleich ein Bett in der Redaktion aufstellen, so oft war ich dort.» Dieses frühe Interesse für die Kommunikation liess den Schaffhauser nicht mehr los. Nach der Matura studierte er Zeitgeschichte, Politologie und Medienwissenschaften an den Universitäten Bern und Freiburg und schloss mit dem Doktorat ab. Parallel dazu blieb er dem Lokaljournalismus treu, auch beim «Bund» und der «Berner Zeitung», und er moderierte regelmässig auch beim Kult-Sender «Tele D». «Das Ganze hat sich über die Jahre irgendwie entwickelt, durch Leute, die ich getroffen habe und die mich wieder für neue Projekte angefragt haben. Und ich lasse mich schnell faszinieren», schmunzelt Matthias Wipf. Nach dem Studium war er unter anderem als Projektleiter bei Axel Springer tätig, als Leiter Kommunikation und Public Affairs bei der Kinderstiftung Pro Juventute und daneben immer wieder als Moderator an den verschiedensten Anlässen. 2017 folgte dann der Schritt in die Selbstständigkeit. «Mit allen Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren sammeln durfte, habe ich meinen Rucksack ideal gefüllt, um meinen Kunden einen echten Mehrwert bieten zu können», so der 53-jährige Schaffhauser.
«Jeder hat eine Geschichte zu erzählen»
Schreiben, recherchieren, Interviews führen – das gehört nun zu seinem Alltag. Seine Firma steht auf drei Pfeilern: Beratung in Strategischer Kommunikation und Krisenkommunikation, Moderation von Talkrunden, Firmenevents und Konferenzen, sowie «Publizistisches», wie Wipf es nennt. Das reicht von Ghostwriting für Reden über einzelne Artikel und Beiträge bis zu ganzen Büchern. Wobei er durch seine Arbeit fast täglich mit neuen Personen in Kontakt tritt. Das Kommunizieren ist für den Historiker ein sehr wichtiger Teil, nicht nur bei seiner Arbeit, sondern auch in seinem Privatleben. «Durch die Interaktion und Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen ergeben sich so viele Möglichkeiten, die einem in diesem Moment vielleicht gar nicht bewusst sind, aber dann in einem späteren Moment etwas entstehen lassen», weiss Matthias Wipf. Durch seine Tätigkeit als Moderator hat er schon die eine oder andere bekannte Persönlichkeit gegenübersitzen gehabt. Doch das seien nicht immer die Geschichten, die ihn am meisten beeindrucken. «Jede Person hat eine Geschichte zu erzählen. Bei gewissen muss man einfach ein bisschen genauer hinschauen, bei anderen liegt sie schon vor einem.» Für Matthias Wipf ist die Bühne ein Ort der Begegnung. «Wenn mich ein Thema interessiert, möchte ich alles herausfinden, was dahintersteckt», ergänzt der 53-Jährige schmunzelnd. Dabei wolle er nie als Besserwisser vor seinem Publikum auftreten. Vielmehr gehe es ihm darum, gemeinsam etwas zu entdecken.